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Test einer Filmkamera
- Kratzertest -


Kratzer und Schrammen entstehen in der Kamera durch Schicht- und Schmutzablagerungen innerhalb des Filmkanals, seltener durch technische Defekte an der Kamera selbst. In der Regel sind Negativkratzer nicht reversibel* und machen sich auf der späteren Positivkopie als deutlich sichtbare weiße, manchmal auch gelbe Striche bemerkbar. Grund genug, sowohl die Kamera, als auch jedes einzelne Magazin auf Schrammen und Kratzer zu testen.

Das Procedere ist denkbar einfach und sollte zweckmäßigerweise am Anfang eines Kamera-Checks durchgeführt werden.

Kratzertest durchführen
  1. links: Blankschrammen rechts: schichtseitige SchrammenLegen sie eine Rolle mit fabrikfrischem Filmmaterial in die Kassette ein und setzen Sie diese sorgfältig an die Kamera an.
  2. Starten Sie die Kamera und lassen Sie etwa zwei Meter Film durchlaufen.
  3. Nehmen Sie den Film aus der Kamera und legen Sie die Kassette aus.
  4. Betrachten Sie das durch die Kamera gelaufene, noch unentwickelte Negativ beidseitig unter einer starken, punktförmigen Lichtquelle (z.B. einem kleinen Halogenstrahler). Eventuelle Kratzer sind so gut zu erkennen. Üblicherweise verlaufen Sie in Längsrichtung des Films (siehe Abbildung). Quer zum Filmlauf liegende Schrammen weisen auf Fehler beim Filmeinlegen hin.
  5. Führen Sie den Test mit allen weiteren bei dem Dreh zum Einsatz kommenden Kassetten durch.
Feststellen wo die Schrammen entstehen
  1. Wenn Sie Schrammen entdecken, führen Sie mit der gleichen Gerätekonfiguration einen zweiten Test durch.
  2. sinnvolle Markierungsstellen an der ARRI BL IIIBevor Sie den Film aus der Kamera nehmen, bringen Sie hierauf mit einem Edding-Stift einige Markierungen an. Die nebenstehende Abbildung zeigt am Beispiel der ARRI BL III einige sinnvolle Markierungspunkte. Wenn Sie eine 16 mm Kamera mit Schnellwechselkassette (z.B. ARRI SR) testen, nehmen Sie die Kassette vorsichtig ab und markieren Sie, ohne die Lage des Films zu verändern, den abwickelseitigen Kassettenausgang, den Beginn der Andruckplatte, das Bildfenster, das Ende der Andruckplatte und den aufwickelseitigen Kassetteneingang.
  3. Beim Auslegen der Kamera sollten Sie dieses Mal besonders vorsichtig sein, damit die Auswertung des Filmstreifens nicht durch zusätzliche Kratzer erschwert wird.
  4. Wenn Sie sich den Filmstreifen jetzt wieder genauer ansehen, sollten die Schrammen an irgendeiner Stelle plötzlich verschwinden. Mit Hilfe Ihrer Markierungen können Sie nun recht genau ermitteln, wo sich das betreffende Filmstück zum Zeitpunkt des Kamerastopps befunden hat - damit haben Sie den Punkt der der Schrammenentstehung recht genau eingekreist und können nach Abhilfe sinnen.

* Sehr leichte Schrammen lassen sich in der Kopierung bzw. Abtastung mit Hilfe eines Wet-Gates eliminieren. Hierbei erfolgt der Kopier/Abtastprozess unter einer speziellen Flüssigkeit, die ähnliche optische Eigenschaften wie das Filmmaterial besitzt. Sie füllt die durch den Kratzer entstandene Fehlerstelle aus und macht sie so unsichtbar.

Bei stärkeren Schrammen auf der Blankseite des Films kann das betroffene Material gewachst werden. Mit Hilfe eines Spezialwachses, welches den gleichen Brechungsindex wie der Schichtträger besitzt, werden die Fehlerstellen ausgefüllt und versiegelt.

Schichtseitige Kratzer können nur dann beseitigt werden, wenn die Farbschichten des Films unbeschädigt sind. Zunächst wird die Gelatine der Filmschicht mit einer Flüssigkeit aufgequollen. Danach läuft der Film über mehrere extrem glatte Edelstahlwalzen. Diese üben wohldosierten Druck auf die feuchte, aufgequollene Schicht aus, so dass sich die Kratzer schließen.

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siehe auch:

Auflagemaß der Kamera prüfen
Schärfetest
Bildstandstest
Funktionskontrolle
Synchronität zwischen Spiegel und Filmtransport

© Stefan Neudeck
www.filmtechnik-online.de 24.12.2001