Ich bin Jahrgang 1969, von Beruf Kamera-Assistent
und Kameramann.
Bereits seit meinem 13. Lebensjahr beschäftige ich mich mit dem
Medium Film. Zunächst produzierte ich als Amateur zahlreiche
Super-8-Animations- und Unterrichtsfilme,
die mir zum Teil auch auf internationaler Ebene Anerkennung
einbrachten. Im Alter von 16 Jahren drehte ich den fünfminütigen
Realtrickfilm "Illusionen", der
u.a. im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt und auf Empfehlung des
rheinland-pfälzischen Ministeriums für Familie und Soziales
beim Jugendempfang des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker
vorgeführt wurde. Andere Filme konnten sich auf zahlreichen
Festivals, von Los Angeles bis Seoul, platzieren.
Nach meinem Schulabschluss ("staatl. gepr. kaufm. Assistent",
Ludwig-Erhard-Schule, höherer Bildungsgang Wirtschaft) stellte
sich die Frage der Berufswahl erst gar nicht. Zu klären war nur,
ob eine schulische oder betriebliche Ausbildung die bessere Wahl
sei. Nach hinreichenden Überlegungen und zahlreichen Gesprächen
mit "alten Hasen" der Branche, entschied ich mich für
die Praxis. In meinem Lehrbetrieb wurde ausschließlich mit Film
gearbeitet und auf eine fächerübergreifende Ausbildung Wert
gelegt. Angefangen bei der Kamera, über den Schnitt, bis hin zum
Kopierwerk lernte ich den Beruf von der Pike auf.
Mit der Videotechnik
kam ich in größerem Umfang erstmalig bei der Bundeswehr in
Kontakt. Meinen Dienst verrichtete ich nicht an der Waffe,
sondern - wie könnte es anderes sein - an der Kamera der
bundeswehreigenen Medienzentrale, die damals noch in der Kölner
Kaserne Butzweilerhof untergebracht war.
Parallel hierzu versuchte ich, gemeinsam mit anderen jungen Fernsehschaffenden,
für den Großraum Koblenz ein regionales TV-Programm auf die Beine zu stellen.
Erste professionell gestaltete, jedoch nicht kommerziell produzierte
Versuchssendungen wurden zunächst über den Offenen Kanal Koblenz ausgestrahlt
und waren beim Publikum recht erfolgreich. Die prognostizierten Werbeeinnahmen
reichten jedoch nicht aus, um das Projekt, unter Wahrung des journalistischen
und künstlerischen Standards, zu kommerzialisieren. Zur Belegung eines eigenen
Kabelkanals kam es daher nicht und das Vorhaben musste aufgegeben werden.
Ab 1991 war ich bei einer Film-
und Fernsehproduktion im Großraum Köln beschäftigt. Neben dem
aktuellen Dienst für öffentlich-rechtliche Fernsehanstalten,
wurden hochwertige Werbe- und
Industrieproduktionen auf Video und Film realisiert. Meine
Hauptaufgabengebiete waren hier, neben der Kamera-Assistenz bei
aufwendigen Produktionen, die Arbeit als Kamera-Operator,
Kameramann und die Durchführung des Schnitts oder der
Schnittregie.
Seit März 2001 bin ich freiberuflich tätig.
© Stefan Neudeck
www.filmtechnik-online.de 23.03.2001