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In Verbindung mit
unterschiedlichen Aufnahmeformaten variiert der erzielbare
Bildausschnitt eines Objektivs ganz erheblich. Die nebenstehende
Grafik zeigt den Grund dafür: Das Objektiv erzeugt zwar immer
das gleiche, runde Bild* (Schärfe- oder
Bildkreis), es wird jedoch durch die Größe des Negativs mehr
oder weniger stark beschnitten.
Um den später auf dem Film sichtbaren Bildausschnitt zu definieren, ist neben der Brennweitengravur des Objektivs auch die Kenntnis der Negativabmessungen erforderlich. Wenn mit zwei unterschiedlichen Film- oder Videoformaten ein ähnlicher Bildausschnitt erreicht werden soll, führt dies unter Umständen zu Problemen bei der Objektivauswahl (siehe auch: Umrechnungsfaktoren für formatübergreifende Brennweitenvergleiche).
Diese lassen sich
umgehen, indem man als Referenzgröße den Bildwinkel, der auf
dem Negativ abgebildet wird, berechnet. Grundsätzlich gibt es
hier drei Möglichkeiten (siehe Grafik): horizontal, vertikal und
diagonal. Leider sprechen zahlreiche Publikationen nur pauschal
von Bildwinkel, ohne die Lage des Winkels näher zu definieren.
Im Bereich der Standbildfotografie wird jedoch üblicherweise der diagonale Bildwinkel angegeben, denn er bleibt gleich, unabhängig davon, ob es sich um eine hoch- oder querformatige Aufnahme handelt.
In der Kinematografie, wie auch im Bereich der Videotechnik, dient in der Regel der horizontale Bildwinkel als Referenz. Der Grund hierfür ist einfach, denn diese Formate definieren sich schwerpunktmäßig über die Bildbreite (Breitwand, Cinemascope usw.).
Der horizontale Bildwinkel lässt sich nach folgender Formel
berechnen:
Bildwinkel = 2 x arctan (Breite / 2 / Brennweite)
Der Wert "Breite" steht hier für die Bildbreite ( in mm) des verwendeten Negativs bzw. des kameraseitigen Bildfensters (siehe auch: Maße von Kamera- und Projektionsfenstern). Zur Berechnung eines der anderen Bildwinkel muss die Breite durch die Höhe bzw. durch die Länge der Diagonale ersetzt werden.
Beispiel:
Brennweite des Objektivs: 25 mm
Filmformat: 16 mm (Breite = 10,4 mm)
Bildwinkel = 2 x arctan (10,4 / 2 / 25)
Bildwinkel = 2 x arctan 0,208
Bildwinkel = 2 x 11,75
Bildwinkel = 23,5°
In der Praxis wird man wesentlich häufiger nach der erforderlichen Brennweite suchen, die für ein bestimmtes Filmformat erforderlich ist, um eine Szene zu erfassen. Dazu kommt folgende Formel zum Einsatz:
Brennweite = Breite / 2 / tan (Bildwinkel / 2)
Bei der Verwendung dieser Formel ist zu beachten, dass die korrekten Längen/Winkelkombinationen verwendet werden. Ausgehend vom horizontalen Bildwinkel, ist die Breite der Abbildung auf dem Negativ (in mm) maßgeblich. Analog dazu, muss bei Kenntnis des vertikalen Bildwinkels die Höhe und bei Kenntnis des diagonalen Bildwinkels die Länge der Diagonale eingesetzt werden.
Beispiel:
erforderlicher Bildwinkel: 23,5°
Filmformat: 16 mm (Breite = 10,4 mm)
Brennweite = 10,4 / 2 / tan (23,5 / 2)
Brennweite = 10,4 / 2 / tan 11,75
Brennweite = 10,4 / 2 / 0,21
Brennweite = 24,76 mm
* Zur Veranschaulichung bleibt in der Grafik unberücksichtigt, dass das projizierte Bild in der Realität auf dem Kopf steht.
siehe auch:
![]() |
Formelrechner zur Berechnung des Bildwinkels |
![]() |
Formelrechner zur Berechnung der Brennweite |
![]() |
Umrechnungsfaktoren für formatübergreifende Brennweitenvergleiche |
![]() |
Maße von Kamera- und Projektionsfenstern |
© Stefan Neudeck
www.filmtechnik-online.de 24.12.2001