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Timecodeformate in der Filmtechnik
AATON Timecode


1979 stellte Aaton sein Zeitcodesystem vor. Ähnlich wie beim KODAK KEYKODE, der jedoch erst etwa zehn Jahre später auf den Markt kam, wird auch hier die Information sowohl als maschinenlesbare Punktmatrix, wie auch in Klarschrift aufbelichtet. Dies hat den Vorteil, dass die Daten unabhängig von dem Bearbeitungssystem auch bei Verwendung nicht zeitcodefähiger Geräte lesbar sind.

Der Aaton-Code wird bei 16 mm Film greiferseitig zwischen zwei Perforationslöcher geschrieben. Dabei kollidiert er weder mit den Keycode, noch mit den Klarschrift-Fußnummern. Auf 35 mm Film befindet er sich auf der der Keycodebelichtung gegenüberliegenden Seite (siehe Abbildung).

 

Das Aaton-TC-Format basiert auf dem ASCII-Code und enthält folgende Informationen:

Zusätzlich werden noch eine Reihe von Daten aufgezeichnet, die der internen Verwaltung des Timecodes dienen.

Aaton-Code-Matrix bei 35 mmDer maschinenlesbare Teil des Codes besteht aus einer 7 x 13 Punktmatrix, was einer Datenrate von 91 Bit (ca. 22 Ziffern) entspricht.

Die Klarschriftzeichen werden an der gleichen Position, wechselweise mit der Punktmatrix, auf den Film belichtet. Dabei erscheint die Uhrzeit einmal pro Sekunde. Weniger relevante Daten, wie das Datum, die Produktionsnummer usw., werden nur alle drei Sekunden in Klarschrift dargestellt.

Alternativ zum 91-Bit-Aaton-Code, der zu allen am Drehort vorkommenden Timecodesystemen kompatibel ist, kann auch der aus der Videotechnik bekannte SMPTE-80 Bit Timecode aufgezeichnet werden. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass der SMPTE-Code in seiner Standardausführung das Datum in der Form JAHR : MONAT : TAG formatiert. Der Aaton-Code verwendet das europäische Datumsformat.

Da viele der am Drehort eingesetzten Bandmaschinen standardmäßig das amerikanische Datumsformat verwenden, gibt Aaton auf seiner Homepage Hinweise darauf, wie diese Geräte auf das europäische Format umgestellt werden können. Weiterhin gibt es von Aaton den GTC, einen Timecode-Generator speziell für den Einsatz an Audio-Recordern. Dieser erledigt die Formatumstellung automatisch.

Zur Aufbelichtung des Aaton-Codes befindet sich neben dem Bildfenster ein Schlitz. In diesem enden sieben Glasfaserleiter und schreiben den TC, während der Transportphase des Films, mit rotem Licht. Die Helligkeit der zur Belichtung verwendeten Leuchtdiode ist vom Filmmaterial abhängig und kann an der Kamera in Form des ISO-Wertes eingestellt werden. Die Belichtungseinheit kann auch in Kameras anderer Hersteller eingebaut werden, so zum Beispiel in die ARRI BL4, die ARRI 535 oder die Moviecam. Nicht möglich ist der Einbau in die ARRI SR. Weiterhin ist das Panavision-Timecode-System zum Aaton-Code kompatibel.

Seit September 1998 ist unter der Bezeichnung AATONCODE-II eine verbesserte Aufbelichtungseinheit auf dem Markt. Diese bietet auch bei falscher Einstellung der Filmempfindlichkeit eine höhere Belichtungssicherheit und kann zusätzlich auch bei anderen Geschwindigkeiten als 24 bzw. 25 B/Sek. genutzt werden. Nachteil ist, daß dieser Code in der Post-Produktion bisher nur vom Aaton eigenen Keylink-System gelesen werden kann.

Die Programmierung des kamerainternen TC-Generators erfolgt mit Hilfe einer Mutteruhr, in die zunächst alle relevanten Daten eingegeben werden, um sie dann auf die Kamera(s) bzw. die Bandmaschine zu übertragen. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, den TC über eine direkte Kabelverbindung zum Audiorecorder zu synchronisieren.

Aaton hat zwei verschiedene Mutteruhren im Lieferprogramm:

Die Aaton Origin C Mutteruhr ist das Basismodell. Sie dient zum Einstellen der Timecodeparameter und zum Herstellen der Synchronität zwischen Kamera(s) und Audio-Recorder. Neben dem Aaton ASCII-Protokoll, kann Sie auch SMPTE-LTC verarbeiten und ausgeben. Weiterhin kann mit der Origin C überprüft werden, ob die Geräte nach einer bestimmten Betriebszeit noch immer einwandfrei synchronisiert sind. Sollte dies nicht mehr der Fall sein, gibt die Uhr die Zeitdifferenz zwischen Soll- und Istwert an.

Die Mutteruhr Escort bietet einen erweiterten Funktionsumfang. Zusätzlich zu den oben beschriebenen Möglichkeiten, bietet sie eine Script-Funktion: Während des Drehs können ergänzende Informationen, wie Rollennummern, Szenen- und Takenummern, sogar Kopierer und Nichtkopierer abgespeichert werden. Nach Drehende übernimmt die Escort-Mutteruhr über eine Kabelverbindung die Einschaltzeiten von Kamera und Bandmaschine und ordnet die tagsüber eingegebenen Informationen zu. Diese können dann auf einem Datenträger gespeichert oder über einen Drucker als Drehbericht ausgegeben werden.


© Stefan Neudeck
www.filmtechnik-online.de 24.12.2001